Ergänzungsmittel im Napf
Wird der Napf mit Tabletten, Pulver oder Tropfen ergänzt, sollte man durchaus einiges beachten, um die volle Wirkung für Gesundheit und Wohlbefinden zu erreichen.
In den letzten Jahren sind nicht nur die Apothekenregale mit Nahrungsergänzungsmitteln immer ausgedehnter geworden, sondern auch im Bereich der Hundeernährung haben sie einen fixen Platz gefunden. Ob als Tabletten, Pulver, Tropfen, Gels, Pasten oder Flocken; ob für Senioren, Sporthunde oder in der Trächtigkeit, ob für die Knochen, Gelenke, den Magen-Darm-Trakt, zur Unterstützung von Haut & Fell oder zur Beruhigung – das Angebot ist vielfältig geworden. Das ist großartig, weil sie wundervolle Ergänzungen für Hunde sein und ihr Wohlbefinden merklich verbessern können. Allerdings müssen sie dazu gezielt eingesetzt, bewusst ausgewählt und richtig dosiert werden.
Fehlerquellen. Viel zu oft werden Nahrungsergänzungsmittel aber gut gemeint im Übermaß verfüttert. Manches wird extrem überdosiert – etwa die hoch wirksamen Öle als Borretsch, Schwarzkümmel oder Nachtkerze, die aufgrund des hohen Gehalts an ätherischen Ölen nur tropfenweise verabreicht werden sollen. Anderes wird über einen viel zu langen Zeitraum verabreicht – kaum ein Kraut oder eine Ergänzung ist zur Dauergabe geeignet; am besten ist eine Kur von 4-6 Wochen und danach eine Pause, auch um zu sehen, ob der Hund die Unterstützung überhaupt noch braucht. Und wieder anderes wird an eigentlich viel zu junge Hunde dafür verfüttert. Denn gesunde Hunde brauchen in der Regel keine Nahrungsergänzungsmittel im Napf – außer, um etwa eine (selbsterstellte) Ration vollwertig und damit bedarfsdeckend zu machen.
Der Hund muss Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen, da sie unter anderem an wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Dies geschieht vorrangig nicht durch die Zugabe von Ergänzungen in Form von Pillen, Pulvern oder Tabletten, sondern durch ein gut gewähltes Grundfutter, welches in natürlicher Form Vitamine und Mineralstoffe enthält. Eine möglichst abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung kann die Aufnahme aller wichtigen Nährstoffe am besten sicherstellen.
"Nahrungsergänzungsmittel im Futternapf ersetzen keine ausgewogene Ernährung."
Dosis macht das Gift. Nahrungsergänzungsmittel im Futternapf ersetzen keine ausgewogene Ernährung. Und auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Jedes Vitamin und jeder noch so gesunde und lebenswichtige Mineralstoff kann in einer falschen Dosierung schädlich wirken. Bei einigen ist die Risikoschwelle niedriger, bei anderen höher. Bei Mischpräparaten sollte man den Wirkstoffgehalt überprüfen und die Sinnhaftigkeit der Mischung hinterfragen. Kommt es aufgrund schlecht zusammengestellter Mineralstoffpräparate zu unpassenden Verhältnissen der einzelnen Nährstoffe im Körper, kann die Aufnahme von anderen Nährstoffen beeinträchtigt werden. So verdrängt ein Zuviel an Calcium etwa Zink und Magnesium. Besonders zu beachten ist auch das fettlösliche Vitamin A, welches in der Leber gespeichert wird und damit relativ zügig überdosiert werden kann. Besonders etwa bei gleichzeitiger Verfütterung von Leber und Lebertran. Vielfach gibt es in Form von natürlichen Lebensmitteln gute Alternativen, um bestimmte Nährstoffe vermehrt in den Napf zu bringen. Es müssen nicht immer gleich Pulver, Tabletten oder Tropfen sein, um den Hund von innen zu stärken. Auch bei Einhaltung der Dosierungsangaben der Hersteller von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten ist eine Überdosierung weitgehend ausgeschlossen. Doch sollte man sich auch darauf nicht blind verlassen, die Präparate immer einschleichen und die Reaktion des einzelnen Hundes vor allem im Verdauungstrakt beobachten. Auch sollte man sich vergewissern, dass das verwendete Präparat von geprüfter Qualität und biologisch rein ist.
Unbedingt beachten. Es ist wichtig, die Dosierung immer individuell zu berechnen und im Zweifelsfall mit einem Tierarzt oder Hundeernährungsberater Rücksprache zu halten. Kontraindikationen und Wechselwirkungen sollten beachtet werden. Am besten ist es, bestimmte, ausgewählte Ergänzungen bei Bedarf dem Futter beizumengen. Dann können sie wunderbar das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Vierbeiner unterstützen.