Oft hört man, der Hund mag einfach kein Gemüse oder Obst. Dabei ist es wichtig, diese Ballaststoffe in seine Ernährung zu integrieren, um den Darm auf Trapp zu halten.
Viele denken noch immer, der Hund wäre ein reiner Fleischfresser und brauche kein bis sehr geringe Mengen an Gemüse und Obst. Hunde sind aber sozusagen fleischlastige Allesfresser. Sie haben im Laufe der Domestikation gelernt, auch Kohlenhydrate zu verdauen. Dieser Vorgang beginnt zwar nicht, wie beim Menschen schon im Mund, sondern erst im Darm, aber sie sind in der Lage, Kohlenhydrate zu spalten.
Kohlenhydrate sind grob gesagt Zucker – Einfachzucker etwa Fructose oder Glucose, oder Mehrfachzucker etwa Stärke in Kartoffeln oder Getreide. Gemüse und Obst zählen somit zu den Kohlenhydraten. Der Hund hat grundsätzlich keinen Bedarf an stärkereichen Kohlenhydraten, wobei hochwertige Vollkorngetreide durchaus eine gute Quelle für schnelle Energie und besonders für Nerven- und Gehirnfunktionen sind. Ein Zuviel kann allerdings zu Blähungen, Durchfall, Übergewicht und zu einer Behinderung der Nährstoffaufnahme führen. Was der Hund aber tatsächlich braucht sind Ballaststoffe, um seinen Darm auf Trapp zu halten. Ein Mangel kann zu Darmträgheit und Verstopfung führen. Und genau deshalb sollte jede Ration auch Gemüse und etwas Obst enthalten.
Kalorienarme Snacks. Vor allem Gemüse ist meist recht kalorienarm, weshalb es auch bei übergewichtigen Hunden gut und gesund den Napf füllen oder als Snack dienen kann. 10 Gramm Vogerlsalat enthält etwa 2 Kilokalorien. 10 Gramm gegarte Karotten 3 Kilokalorien oder 10 Gramm Apfel 6 Kilokalorien. Außerdem enthalten sie wichtige sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien, die vor Zellschäden schützen, Flavonoide, die das Immunsystem stärken und eben Faserstoffe, die unverdaut den Dickdarm erreichen und dort von den guten, erwünschten Bakterien verwertet werden können. Sie haben also auch eine präbiotische Funktion. Präbiotika sind zum Beispiel Äpfel, grüne Bananen, Pastinaken oder Salate wie Chicorèe und Radiccio.
Gemüse-Muffel überzeugen. Ist ihr Hund nun ein totaler Gemüse-Muffel, gibt es durchaus Tricks, es ihm schmackhafter zu machen. Kochen und pürieren Sie es und steigern Sie die Konsistenz langsam von Suppe bis fest. Raspeln Sie es und schwenken es in etwas Butter oder Kokosöl. Sie können auch Kokosflocken untermischen, die meisten Hunde lieben sie sehr. Natürlich können Sie auch ein Omelette zubereiten und das Gemüse hier untermischen. Auch ein Schluck Buttermilch oder etwas Pansenmehl animiert die meisten wählerischen Hunde dann doch. Lässt sich Ihr Vierbeiner so gar nicht überzeugen, sollten Sie trotzdem Ballaststoffe in seine Ration integrieren. Dann am besten auf über Nacht eingeweichte Flohsamenschalen, Chiasamen oder Leinsamen setzen. Es gibt im Handel auch hochwertige Gemüse- und Obstflocken, die man untermischen kann. Hier aber darauf achten, dass sie nicht mineralisiert sind. Oder man kann gehackte oder gemörserte Nüsse, Samen und Kerne dem Futter beimischen, um den Darm auf Trapp zu halten.